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Corona und die alte Angst

Woher sie kommt und was man damit tun kann.
Wir befinden uns gerade in einer Sondersituation und es ist für viele Menschen eine sehr große Herausforderung, mit allem, was jetzt aktuell ist und wird, umzugehen. Für besonders Angst-geplagte habe ich ein paar Erklärungsansätze und Hilfestellungen. Mögen sie hilfreich sein.

Was ist Angst?

Angst ist ein uraltes Gefühl, das uns vor Gefahr schützt.
Den Urmenschen hat Angst geholfen zu überleben, indem sie schnell vor dem Säbelzahntiger flüchten konnten anstatt ihn zu streicheln. Das wäre sicher tödlich gewesen.

Was passiert bei Angst?


Wenn wir Angst haben, bereitet sich unser Körper darauf vor, schnell die Flucht zu ergreifen oder zu kämpfen. Das ist ein altes gespeichertes Programm.
Die Muskeln spannen sich an, Atmung und Puls werden schneller, die Verdauung wird eingeschränkt. Es wäre auch nicht so günstig, wenn wir beim Weglaufen erstmal auf die Toilette müssten.

Wer durch die momentane Situation in Alarmbereitschaft ist, dessen Körper erinnert sich gerade an Angst, die er früher schon mal erlebt hat. Er bereitet sich gerade vor, weg zu laufen.
Das kann zum Beispiel zu Schlafstörungen führen oder zu unüberlegtem Handeln. Diese Reaktionen sind gut verständlich, denn wer kann schon in Ruhe schlafen, wenn sein Körper im signalisiert, dass er jetzt weglaufen soll?

Der Kopf kann da nicht so viel ausrichten. Eher muss das Nervensystem wieder zur Ruhe kommen.
Manchmal hilft es schon, sich hin zu setzen und sich auf den eigenen Atem zu konzentrieren. Oder eine Kerze zu beobachten, der Flamme zuzuschauen oder entspannende Musik zu hören.

Andere entscheiden über uns


In Situationen wie der aktuellen gilt für alle, dass die Regeln enger gefasst werden, wir werden in unserer Freiheit eingeschränkt.
Dieses Gefühl von Ohnmacht kann andere, ältere Ängste wieder hervorholen. Solche an die wir schon lange nicht mehr gedacht haben, die wir längst überwunden geglaubt haben oder denen wir uns gar nicht bewusst sind, weil wir uns nicht daran erinnern können.

Viele der Ängste, die einen erwachsenen Menschen quälen, haben ihren Ursprung in den ersten drei Lebensjahren. Genau in dem Zeitraum, zu dem wir keinen bewussten Zugang haben.

Fehlende Sicherheit und Kontrollabgabe kann dazu führen, dass wir uns ausgeliefert und hilflos fühlen.
Einige Menschen werden aggressiv, andere ziehen sich zurück.
Es ist wichtig, diese Gefühle wahrzunehmen und darüber zu sinnieren, wo sie wirklich her kommen und was das mit der momentanen Situation zu tun hat.

Verlorene Sicherheit


Das Gefühl, in Sicherheit zu sein, ist für unser Wohlbefinden grundlegend wichtig. Zur Zeit kann niemand sagen, wie lange welche Einschränkungen gelten. Es herrscht eine große Unsicherheit auch darüber, wie gefährlich das Virus denn nun wirklich ist.

Die wichtige Frage, die sich jeder stellen sollte lautet: Was brauche ich, um meine eigene Sicherheit wieder herzustellen?

Reduzierte Kontakte


Viele von uns sind zur Zeit von ihren sozialen Kontakten abgeschnitten. Vor allem Menschen mit großer Angst schotten sich ab.
Soziale Isolation führt aber leider häufig dazu, dass es Menschen noch schlechter geht. Der Mensch ist ein soziales Wesen und kann ohne echte, sichere Kontakte und Bindung nicht oder nur schlecht überleben.
Deshalb ist es unbedingt notwendig, soziale Kontakte zu pflegen! Sei es über Telefon, Skype o.ä.

Immer kommen unangenehme Gedanken


Unangenehme Bilder und Gedanken haben eine wichtige unangenehme Gemeinsamkeit: Sie sind sehr hartnäckig.

Da unsere Vorstellung davon, was passieren kann, nicht „die" Realität widerspiegelt, ist es genauso gut möglich, dass eine andere Realität eintrifft. Vielleicht sogar eine schönereRealität!

Was kann ich also tun?


-Mit Menschen sprechen, die ein positives Weltbild haben
-Sich daran erinnern, was heute schönes gewesen ist
-Sich ausdenken, was (heute, morgen, in 4 Wochen) Gutes passieren kann.
-Mehr dazu lesen, was helfen kann, mit der Angst umzugehen. Inge Schumacher hat einen mini-Podcast dazu.
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Ann Kathrin Wolf-Benecke - Op den Acker 4 - 21465 Wentorf - 040/23 55 49 01

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